QunLong ist in Deutschland eine fast völlig unbekannte Marke. Bereits eine kurze Recherche zeigt, woran das liegen dürfte. Unter diesem Markennamen werden viele problematische Sets vertrieben. Offenbar hat sich QunLong zum Teil darauf spezialisiert, das Design von LEGO Minecraft zu kopieren.
Selbst bei BlueBrixx, wo man manchmal an die Grenzen des rechtlich Möglichen geht, gab es Ende 2020 nur dieses eine Produkt von QunLong. Kein Wunder also, dass man solche Produkte hierzulande nicht findet. Nur der Pin-Entferner dieser Marke ist mir untergekommen. Die Idee hinter dem Produkt fand ich an sich so gut, dass sich das Gerät ein Review verdient hat. Immerhin haben wir es hier mit einem offenbar eingenständigen Design zu tun.
Und wo wir schon davon reden, woher ich dieses Produkt bezogen habe: An anderer Stelle habe ich auch meine letzten Erfahrungen mit den eigenen Sets von BlueBrixx geschildert.
Was kann der Pin-Entferner von QunLong?
Wer Technic-Sets öfters in ihre Einzelteile zerlegt, kennt wahrscheinlich die Momente, in denen der übliche Teiletrenner bei einem Pin nicht mehr hilft. Nämlich immer dann, wenn man schlecht von hinten gegen den Pin drücken kann, um ihn aus dem Pin-Loch zu befördern. Dann kann man nur noch an dem Pin ziehen, was mit bloßen Fingern oft unangenehmt ist. Meiner Erfahrung nach hilft zum Beispiel ein breites Gummiband, um mit den Fingern den nötigen Grip zu kriegen. Die optimale Lösung ist das aber auch nicht.
An genau dieser Stelle kommt der Pin-Entferner ins Spiel. Mit diesem Gerät, das einer Zange ähnelt, lassen sich viele Pins sehr gut greifen und leicht herausziehen. Der greifende Teil besteht aus Gummi, so dass Pins nicht einfach durchrutschen können. Ein leichter Zug genügt, um sie herauszuziehen. Das gilt für die Pins von LEGO und natürlich auch die Pins kompatibler Hersteller. Auch Technic-Achsen greif dieses Werkzeug ohne Probleme.
Perfekt ist das System aber nicht. Der Pin-Entferner hilft nur bei Pins, die eine volle Liftarm-Breite herausstehen. Bei kürzeren Pins klappt das schon nicht mehr.
Handhabung im Test: Alles nicht so billig wie es sich anfühlt
Der Pin-Entferner wird aus mehreren Teilen zusammengebaut. Kein Problem mit der Anleitung auf der kleinen Schachtel. Was mir bei der ersten Handhabung auffiel, ist das Gefühl in der Hand. Auch wenn der Pin-Entferner die Form eines Werkzeugs hat, ist er noch immer ein Plastik-Spielzeug. Das Gerät ist stabil genug für seinen Job, hat sich für mich aber beim ersten Test überhaupt nicht so angefühlt.
Man muss natürlich keinen großen Druck ausüben, um einen Pin zu ziehen. Trotzdem ist das Gefühl in der Hand leicht billig. Vor allem spüre ich nicht den Punkt, an dem das Werkzeug den Pin richtig gegriffen hat. Ich drücke deshalb automatisch bis an den Anschlag, wo es sich für mich so anfühlt, als ob ich das Plastik recht stark belaste.
Review-Ergebnis: Bekommt QunLong für den Pin-Entferner eine Kaufempfehlung?
Als Fazit fürs Review gilt trotz der gefühlten Mängel: Beim einem Preis von unter fünf Euro ist die Qualität völlig in Ordnung. Ich kann mir gut vorstellen, dass Technic-Fans mit diesem Produkt ein gutes Hilfsmittel bekommen. Das hängt wohl davon ab, wie viel Technic man immer wieder baut.
Für mich bleibt der Eindruck eher durchwachsen. Der Pin-Entferner fühlt sich für mich einfach nicht gut an. Warum ich ein Werkzeug brauche, dass mir überhaupt nur mit einem Teil aller Technic-Pins helfen kann, weiß ich auch nicht so recht. Dass ich den Pin-Entferner in Zukunft oft genug nutzen will, um hier im Review noch ein Update zu seiner langfristigen Stabilität zu geben, kann ich mir nicht vorstellen.
Die Marke QunLong werde ich also vorerst wieder vergessen. Von einer größeren Verbreitung der Sets in Deutschland sind wir demnach wohl weit entfernt.