BlueBrixx-Oldtimer überzeugt im Design – aber fahren wird er niemals

Das Heck des BlueBrixx-Oldtimers.

Ich habe mir dieses Mal ein formschönes Set von BlueBrixx ausgesucht, über das ich euch etwas erzählen möchte. Ich kann viel Gutes über den schwarzen Oldtimer berichten und werde das auch tun. Falls ihr euch überlegt, ob das Set für euch interessant ist, möchte ich euch aber ganz zu Anfang des Reviews etwas verraten, was mich beim Aufbau überrascht hat:

Die Räder können sich nicht drehen.

Gut, damit lässt sich prinzipiell leben. BlueBrixx hat die Achsen gebaut, indem für jeden Reifen eine Stange mitten durch einen Technic-Pin geführt wird. Da kann sich natürlich nichts mehr bewegen. Diese Design-Schwäche hat mir nicht weiter den Spaß verdorben. Für ein Display-Modell, das dekorativ rumsteht, müssen starre Räder auch kein Problem sein. Trotzdem finde ich es seltsam, wenn ein fertig gebautes Auto nicht fahren kann und der Hersteller darüber kein Wort verliert. Ich finde es so skurril, dass man es zwingend in der Produktbeschreibung des Online-Shops erwähnen müsste. Mein Tipp an BlueBrixx lautet an dieser Stelle: Wenn jemand ein Auto kauft, erwartet er, dass es auf seinen Rädern rollen kann. Einfach deshalb, weil es immer so ist.

Was BlueBrixx uns geliefert hat: Namenloser Oldtimer oder Mercedes Benz?

Da ihr nun das seltsame Design-Feature des BlueBrixx-Oldtimers kennt, werfen wir erstmal einen Blick auf sein reales Vorbild. Von historischen Autos habe ich überhaupt keine Ahnung. Deshalb musste ich mir mit der Hilfe vieler Bilder einen Eindruck verschaffen, bis ich der Sache näher kam. Beim Hersteller war ich mir ziemlich schnell sicher, das Modell brauchte bei mir etwas mehr Recherche. Wenn sich der Designer an ein bestimmtes Vorbild gehalten hat, dürfte es wohl der Mercedes Benz W 153 gewesen sein. Dieses Modell war ab 1938 in Produktion. Wenn ich mir die leicht kantigen Formen der Klemmbausteine geglättet vorstelle, passt die Form für mich ziemlich genau zu diesem realen Vorbild. Vielleicht erkennen andere bei diesem Set eher einen generischen Oldtimer und nicht speziell einen Mercedes Benz. Die Formgebung finde ich unabhängig davon aber sehr gelungen.

Rein optisch waren meine Erfahrungen mit BlueBrixx in 2021 sowieso ziemlich gut.

Ein BlueBrixx-Oldtimer in Schwarz im Stil eines alten Mercedes Benz.

Was hat der schwarze Oldtimer bei Design und Aufbau zu bieten?

Bei BlueBrixx ist oftmals nicht die Frage, ob ein Set eine gute Optik hat. In dieser Hinsicht haben die hauseigenen Designer schon oft ihr Können bewiesen. Auch beim Oldtimer habe ich keine Beschwerden zum Aussehen. Für die Windschutzscheibe hätte ich mir eine bessere Lösung gewünscht, damit sie nicht aus zwei kleinen Fensterteilen besteht. Soweit es das Aussehen betrifft, habe ich aber keine weiteren Verbesserungsvorschläge. Vielmehr bin ich ernsthaft beeindruckt, wie sich unterschiedlichste Teile in diversen Winkeln verbinden, um die richtigen Formen zu erzeugen.

Sehen wir uns also den Aufbau genauer an – und freuen wir uns darüber, dass uns die bösen Überraschungen mancher BlueBrixx-Anleitungen fast völlig erspart bleiben. Nur an wenigen Stellen hätte ich mir einen leicht geänderten Ablauf im Aufbau gewünscht, damit nicht schon ein Teil im Weg ist, wenn man das andere anbauen will. Solche kleinen Probleme ließen sich bei diesem Set immer mit geringem Aufwand lösen, da sie in (fast) direkt aufeinander folgenden Bauschritten auftraten.

Die grundlegende Konstruktion ist angenehm stabil und für ein Display-Modell sind alle Anbauten gut genug befestigt. Ich freue mich auch darüber, dass sich alle Türen ganz geschmeidig öffnen lassen und die runden Formen des alten Mercedes Benz weitgehend erkennbar sind. In dieser Hinsicht: Super Job gemacht!

Kann BlueBrixx‘ Steinequalität mit dem Design mithalten?

Bei den Teilen des Sets wird die Bewertung etwas schwieriger. Nicht deshalb, weil es große Katastrophen gibt, sondern wegen der leichten Schwankungen in der Steinequalität. Ein klares Problem mit der Klemmkraft gab es nur an einer Stelle. Bei den großen, vorderen Kotflügeln gibt es jeweils einen Technic-Pin, der komplett den hinteren Teil des Kotflügels hält. Ich muss an dieser Stelle noch einmal sagen, dass diese Bauweise eine schöne Formgebung ermöglicht hat. Ich glaube aber, dass der Designer zu optimistisch war, was die Steinequalität bei BlueBrixx angeht. Einer der Pins in meinem Set hat nämlich eine sehr schwache Haltekraft. An der Karosserie soll er in einem Stein mit Kreuzaufnahme stecken, rutscht dort aber sehr leicht wieder heraus. Am Ende hält alles noch gerade gut genug, um nicht abzufallen, wenn man das Auto hochhebt und auch dreht. Sobald man den geringsten Zug ausübt, hat man aber den halben Kotflügel in der Hand.

Bei den sonstigen Teilen traten teils optische Mängel auf. Obwohl die meisten Steine auch optisch gut abschneiden, konnte ich wiederholt kleine Kratzer oder Schlieren in der Farbe beobachten. Die Fenster sind nicht ganz so klar, wie ich es mir im Idealfall wünsche, aber sie sind nicht weit weg davon. Andererseits haben sie leider auch Kratzer abbekommen. Es lässt sich alles gut verbauen, es sehen aber diverse Teile von manchen Seiten schlecht aus. Wir müssen bei den BlueBrixx-Steinen also immer noch mit Kompromissen leben. Ich konnte bei diesem Modell die weniger schönen Stellen gut nach Innen drehen und somit verstecken.

Eine Scheibe von BlueBrixx mit Kratzern.
Aus der Nähe kann man gut die Kratzer auf der Heckscheibe erkennen.

Ein schwarzes Auto braucht nicht viele Farben

Insgesamt lief bei diesem Oldtimer also alles viel besser als bei meinen letzten Erfahrungen mit BlueBrixx im Jahr 2020. Eine wirklich gute Nachricht ist es, dass man wirklich nur die Farben bekommt, die ihr auf den Bildern sehen könnt. Das schwarze Auto ist vollständig schwarz, wenn man nicht gerade ein paar graue und silberne Elemente baut. Die Sitze im Innenraum bringen noch Tan mit hinein und neben wenig Dunkelgrün ist auch Weiß dabei. Das war’s schon mit den Farben.

Will BlueBrixx, dass man den Motor des Oldtimers sehen kann?

Bei all den positiven Worten möchte ich noch ein Detail erwähnen, das ich nicht ganz verstehe. BlueBrixx hat dem Oldtimer einen Motor verpasst, den man schon in den frühen Baustritten fertigstellt. Irgendwann kommt dann die Motorhaube darüber, die sich theoretisch an beiden Seiten hochklappen lässt. Man könnte also von außen einen Blick auf den Motor werfen.

Der Motor im BlueBrixx-Oldtimer.
Gewollt oder nicht? Wer das Modell vorsichtig behandelt, kann am schwarzen Oldtimer einen Blick auf den Motor werfen.

Ob das eine gute Idee ist, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest an der rechten Seite kann ich vorsichtig eine Luke öffnen und danach auch wieder schließen. Auf der linken Seite gerät diese Übung zu einer Nervenprobe. Denn beim Zuklappen fällt die Konstruktion leicht auseinander. Die Verbindung zur Karosserie hängt nur an einer einzigen Noppe und beim Zuklappen müssen mehrere Teile im Inneren sauber aneinander vorbei geführt werden. Was auf der einen Seite gerade so funktioniert, ist auf der anderen Seite eine ganz schwierige Übung. Ich weiß deshalb nicht, ob BlueBrixx diese Funktion überhaupt geplant hat. Sie taucht jedenfalls auf keinem der Produktbilder auf. Vielleicht probiere ich also nur etwas aus, das überhaupt nicht zum Plan dieses Sets gehört. Fall das so ist, haben wir aber einen Motor gebaut, den man nach dem Aufbau nie wieder sehen kann. Und das klingt auch etwas seltsam.

Review-Fazit: Der BlueBrixx-Oldtimer bekommt den Daumen nach oben

Als reines Schaustück, das im Regal steht, gefällt mir der Oldtimer. Die Bautechniken erfordern manchmal etwas mehr Geduld. Ich würde sie aber nicht als besonders kompliziert beschreiben, sondern eher als abwechslungsreich. Die Steinequalität ist ausreichend, wenn auch nicht besonders positiv zu erwähnen. Was das Wichtigste ist: Das Set machte mir Spaß beim Aufbau und später auch beim Angucken.

HerstellerBlueBrixx
Name des SetsOldtimer
Teilezahl924
Artikelnummer102740