Dieses Mal möchte ich ein Set vorstellen, das man überhaupt nicht mehr im regulären Handel bekommen kann. Für Star-Trek-Fans gab es bei Mega Bloks etwas, das man sonst in der Welt der Klemmbausteine nie zuvor und nie danach gesehen hat. Um das Jahr 2016 brachte die Marke, die inzwischen Mega Construx heißt, eine Reihe von sechs Sets heraus, die alle auf der ersten Star-Trek-Serie basieren. Die Welt des originalen Captain Kirk aus den 1960er Jahren bekommt man nirgendwo sonst aus LEGO-kompatiblen Steinen. Leider sind die Sets auch alle schon einer Weile nicht mehr in Produktion. Einen vernünftigen Vertrieb von Nordamerika nach Europa gab es sowieso nicht.
Trotzdem kann man manchmal noch originalverpackte oder gebrauchte Exemplare der Sets finden. Je größer die Sets, desto schwieriger und teils extrem kostspielig wird der Spaß aber auch. Was das Thema Star Trek bei Klemmbausteinen angeht, sitzt die Fangemeinde halt ziemlich auf dem Trockenen. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass sich einige von euch immer noch überlegen, ob sie sich eines der alten Sets besorgen wollen. Damit ihr besser entscheiden könnt, welchen Preis ihr ausgeben wollt, werfe ich heute einen Blick auf den Enterprise-Transporterraum von Mega Bloks.
Für den Transporterraum reist Mega Bloks ins Spiegeluniversum
Es handelt sich bei Weitem nicht um eines der großen Star-Trek-Sets, aber auch nicht um eines der kleinsten. Der Transporterraum ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil er nicht ganz allgemein einen Teil der alten USS Enterprise NCC-1701 darstellt. Mega Bloks hat sich vielmehr eine spezielle Episode zum Vorbild genommen. Im englischen Original hieß sie „Mirror, Mirror“ und zeigte, wie ein Teil der Enterprise-Crew aus Versehen in das „Spiegeluniversum“ gerät.
Was sich in diesem speziellen Paralleluniversum ereignet, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter aufrollen. Wer sich über die Symbole an der Rückwand des Transporterraums wundert, findet in dieser Story jedenfalls die Erklärung für das Design. Auch das Aussehen der Figuren basiert auf dem Spiegeluniversum. Wer ein großer Fan des alten Star Trek ist, könnte sich über den Rückgriff auf diese wirklich legendäre Episode freuen. Für alle anderen ist es vielleicht schade, dass sie nicht die „normalen“ Kirk und Spock bekommen.
Design und Steine: Wie gut war Mega Bloks zur Star-Trek-Zeit?
Schon vor einigen Jahren hat Mega Bloks sehr gute Steine produziert. Alles passt hervorragend zusammen. Die Klemmkraft wirkt minimal stärker als bei LEGO, was man beim Zusammenstecken ein Wenig spüren kann. Einen echten Unterschied macht es für mich beim Bauen nicht. Einen Makel habe ich nur bei den großen, grauen Panelen an den Seitenwänden bemerkt. Zwei davon scheinen mir minimal niedriger zu sein als die anderen. Den fehlenden Bruchteil eines Millimeters kann man während des Aufbaus erkennen, bevor sich beim weiteren Aufbau alles automatisch wieder zusammenrückt. Am Ende ist also trotzdem noch alles gut.
Die Bauweise ist sehr simpel und stabil. Das Set wird in sechs einzelnen Elementen aufgebaut. Eines bildet die Mitte der Transporterplattform. Die anderen sind mit Gelenken verbunden und werden um die Mitte herum gefaltet. Die Panele an den Wänden machen viel Strecke mit wenigen Teilen.
Sehr erfreulich finde ich die Prints, mit denen Mega Bloks den Transporterraum ausgestattet hat. Fans der klassischen Star-Trek-Serie werden die Transporterkontrollen wiedererkennen, die auf fünf bedruckten Teilen umgesetzt sind. Ein Bild an der Wand bietet einen Blick auf das Weltall. Auch das erinnert an die echte Kulisse des Transporterraums. Noch viel wichtiger sind aber die Panele an der Rückseite, die mit ihren Prints den echten Look gut einfangen. Sechs davon umranden die Transporterplattform. Zwei haben zusätzlich das Symbol des Terranischen Imperiums aufgedruckt. Falls ihr lieber einen Transporterraum wollt, der nicht im Spiegeluniversum angesiedelt ist, hat Mega Bloks für euch mitgedacht. Für diesen kleinen Umbau liegen zwei weitere, neutrale Panele bei.
Kleine Actionfiguren statt klassischer Minifiguren
Am Ende bleibt die Szenerie aber natürlich klar im Spiegeluniversum angesiedelt, solange ihr nicht andere Figuren aus Star-Trek-Sets von Mega Bloks habt. Drei Figuren sind beim Transporterraum mit dabei. Kirk und Spock sind eindeutig nicht die Charaktere des Haupt-Universums. Die dritte Figur ist transparent gestaltet, um so auszusehen, als ob sie gerade gebeamt wird. Das ist eine hübsch umgesetzte Idee. Hätte es nicht auf der Packung gestanden, wäre ich aber nicht darauf gekommen, dass diese Figur Scotty darstellen soll.
Wenn man nun die Figuren beurteilt, muss man sich auf das Design bei Mega Bloks einlassen. Mit einer Minifigur wie beispielsweise von LEGO hat das hier wenig zu tun. Auch alternative Designs wie beispielsweise die Xingbao-Minifiguren sehen völlig anders aus als die Figuren von Mega Bloks. Die funktionieren nämlich eher wie stark geschrumpfte Actionfiguren. Alles ist beweglich, von den Knien über die Hüfte bis hoch zum Kopf. Zum Spielen ist das sicher nicht optimal. Für ein Diorama bieten die Figuren aber viele Möglichkeiten. Man muss vielleicht darüber hinwegsehen, dass die Enterprise-Crew plötzlich aus einer Bande von Bodybuildern besteht. Mega Bloks mochte es bei den Minifiguren offenbar sehr gerne extrem muskulös.
Die Prints auf den Figuren sehen sauber aus. Das Equipment in Form von kleinen Phasern und Messern passt gut dazu. Ich bin vollauf zufrieden mit dieser Umsetzung der Star-Trek-Helden.
Review-Fazit: Schöner Transporterraum, aber kein ideales Display-Set
Ich wage zu behaupten, dass man sich einen Star-Trek-Transporterraum vor allem deshalb aus Bausteinen zusammensetzt, weil man ihn danach dekorativ hinstellen möchte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man dieses Set einem Kind zum Spielen schenkt. Damit der Transporterraum als Display-Set funktioniert, muss man sich aber zusätzliche Mühe machen.
Das Set setzt vor allem dann ein optisches Highlight, wenn man eine zusätzlich Beleuchtung von hinten hinbekommt. Die Panele lassen Licht durch, was Erinnerungen an die Beleuchtung am Enterprise-Set weckt. Es kann auch ohne solche Tricks gut aussehen, aber es reicht eher nicht, wenn man einfach nur eine Lampe darauf richtet. Die Wände und Aufbauten werfen schnell mal Schatten. Falls man zu viel Licht von vorne einsetzt, bringt eine Beleuchtung von hinten grundsätzlich nicht mehr viel.
Am Ende des Tages mag ich dieses Set, weil es mit knapp über 300 Teilen viele schöne Details bietet. Es fühlt sich wirklich nach Star Trek an – also hat Mega Bloks viel richtig gemacht. Ich glaube aber nicht, dass es bei mir irgendwann dauerhaft einen Platz als Deko finden wird. Andere Sets bieten sich dafür mehr an.
| Hersteller | Mega Bloks |
| Name des Sets | Transporter Room |
| Teilezahl | 321 |
| Artikelnummer | DPH81 |