Imperialer Suchdroide von LEGO: Ein gutes Set, von dem ich trotzdem abraten möchte

Nahaufnahme des Imperialen Suchdroiden von LEGO.

Das Thema Star Wars ist bei LEGO gigantisch, doch in meiner Sammlung nahm es bisher nur einen ganz kleinen Platz ein. Dabei finde ich die Original-Trilogie großartig. Auch die Sets, die LEGO auf den Markt bringt, finde ich optisch oft gut gemacht. Warum ich mir in der Regel trotzdem nichts davon besorge? Das hat genau den Grund, der mich fast vom Kauf des Imperialen Suchdroiden abgehalten hat.

Ein Imperialer Suchdroide fast wie im Film

Er sieht schon wirklich gut aus. Fast wie im Film, auch wenn die Proportionen im Detail nicht ganz stimmen. Es ist ein Display-Set, das sich in die Serie der Star-Wars-Helme einreiht und deshalb natürlich auch speziell für eine gute Optik gemacht wurde. Kleinere Abweichungen bei den Proportionen akzeptiere ich bei einem Set aus Klemmbausteinen jederzeit, wenn das Gesamtbild so überzeugend ist wie in diesem Fall. Ein Imperialer Suchdroide hätte in diesem Maßstab aus LEGO gebaut kaum besser wirken können. Wer ihn in „Das Imperium schlägt zurück“ gesehen hat, wird den Suchdroiden sofort erkennen. Ihr merkt also, dass meine Kritik überhaupt nicht beim Design ansetzt, sondern an anderer Stelle.

Ein Imperialer Suchdroide aus der Star-Wars-Reihe von LEGO.
Beim Design des Imperialen Suchdroiden hat LEGO meinen Geschmack getroffen. Er kommt gut an das Original aus Star Wars heran.

Hoher Preis für LEGO Star Wars mit qualitativen Mängeln

69.99 Euro hat LEGO bei diesem Set als UVP festgelegt. Deshalb musste es mir bei weniger als 700 Teilen schon wirklich gut gefallen, um es trotzdem zu kaufen. Machen wir es zu Anfang ganz kurz: Der Preis ist unvernünftig hoch. Mir kommt er geradezu dreist vor. Ich habe das Set mit 28 Prozent Rabatt bekommen für ganz knapp über 50 Euro. Andernfalls wäre es mir nicht ins Haus gekommen. Am Ende fühlte es sich aber trotzdem nicht nach einem Schnäppchen an, sondern nur nach einem irgendwie akzeptablen Preis. Das liegt unter anderem sicher daran, dass ich gerade erst die Packung geöffnet hatte, als ich mich zum ersten Mal ordentlich ärgern musste.

Der kleine Bogen mit Aufklebern lag lose in der Packung. Kein Wunder, dass er deshalb ziemlich verknickt heraus kam. Ich hatte noch Glück, denn es war kein besonders scharfer Knick mitten auf einem der Aufkleber, so dass man am fertigen Set keine Probleme sieht. Das hätte aber auch wirklich anders ausgehen können! Ich hätte jedenfalls keine Lust gehabt, bei LEGO Ersatz zu bestellen, nur weil die Firma ein Set so gedankenlos verpackt. An dieser Stelle weise ich auch gerne darauf hin, dass es eine üble Sparmaßnahme ist, die große schwarze Platte nicht zu bedrucken, sondern einen sehr großen Aufkleber dafür beizulegen. Das gefällt mir weder hier noch bei anderen Sets. Für den absoluten Premium-Preis, den LEGO für das Set aufruft, finde ich das inakzeptabel.

Aufkleber für den Imperialen Suchdroiden von LEGO Star Wars.
So fielen mit die Aufkleber aus der Packung entgegen. Bei anderen Sets schafft es LEGO, die Aufkleber zusammen mit der Anleitung einzuschweißen.

Wer sich ansehen möchte, wie man eine richtig große Lizenz mit bedruckten Steinen und einem angemessenen Preisrahmen umsetzt, kann sich zum Beispiel den Star-Trek-Transporterraum von Mega Bloks ansehen.

Wie baut sich der Imperiale Suchdroide von LEGO?

Sehen wir uns aber auch an, was wir mit dem übersichtlichen Haufen Steine eigentlich anstellen. Beim Aufbau ist man oft mit dem Zusammensetzen kleiner Teile beschäftigt. Kurze Stangen, kleine Clips, Platten mit wenigen Noppen und Technic-Pins decken einen großen Teil der Bauzeit ab. Das gilt vor allem für die Greifwerkzeuge des Imperialen Suchdroiden. Der Aufbau ist ganz sicher nichts für Momente, in denen man Lust hat, mit großen Steinen viel Strecke zu machen und schnell ein Bauwerk in die Höhe zu ziehen. Dafür ist er aber abwechslungsreich und alle Bautechniken haben letztlich einen Sinn für das Design.

Auf einem Stapel aus transparenten Steinen, der innen natürlich mit einer Technic-Achse verstärkt ist, schwebt der Suchdroide, wie ich es aus Star Wars in Erinnerung habe. Der obere Teil kann sich um 360 Grad frei drehen. Die Greifwerkzeuge lassen sich im begrenzten Rahmen bewegen. Die LEGO-Designer haben sehr viel richtig gemacht.

Imperialer Suchdroide - Plakette mit einem großen Aufkleber
Die große Plakette ist leider mit einem Aufkleber gelöst.

Review-Fazit: So viel zahlt man für den Namen Star Wars

Am Ende komme ich trotzdem nicht über den Preis hinweg, auch wenn ich ansonsten eine sehr gute Meinung von diesem Set habe. Es ist ein Unterschied, wenn ich in einem Creator- oder City-Set knapp 700 Teile bekomme. Dann habe ich in der Regel eine Reihe größerer Bricks, spezieller Teile wie Fenster oder Pflanzen und auch ein paar Figuren dazu. Der Imperiale Suchdroide hat im Vergleich dazu wenig Masse. Es ist klar, dass wir bei diesem Set einfach nur einen extrem großen Aufschlag draufzahlen sollen, um für den die Star-Wars-Lizenz zu bezahlen. Mich erstaunt aber trotzdem noch, wie groß dieser Aufschlag ist. Ich denke an andere Lizenz-Themen bei alternativen Herstellern, bei denen das viel preiswerter Funktioniert. So zum Beispiel mit den Peanuts von Linoos. Denkt also gut darüber nach, ob euch der Imperiale Suchdroide so begeistert, dass ihr ihn mit einem guten Rabatt besorgen wollt.

HerstellerLEGO
Name des SetsImperialer Suchdroide
Teilezahl683
Artikelnummer75306