Ein schönes Antiquitätengeschäft: „Chinese Street View“-Gebäude von Zhe Gao

Das Antiquitätengeschäft von Zhe Gao fotografiert von außen schäg vorne.

Die Firma Zhe Gao hat dort nachgelegt, wo Xingbao vorher schon die Kunden abgeholt hat. Unter dem Namen „Chinese Street View“ gibt es eine Reihe von Modular Buildings, die in einer traditionellen chinesischen Bauweise entworfen sind.

Mich hat das Antiquitätengeschäft interessiert und ich wurde insgesamt nicht enttäuscht. Die Steine waren fast alle sehr gut und die Architektur sorgt beim Aufbau für Abwechslung. Nicht ganz so überzeugt bin ich hingegen vom Innenraum. Sehen wir uns das alles im Review genauer an!

Zhe Gao baut ein Antiquitätengeschäft – aber leider nicht nur das

Die äußere Form bringt auf zwei Etagen und einem hohen Dach viele Bauideen zusammen. Im Erdgeschoss ist die Grundfläche des Gebäudes kleiner als oben, denn auf dieser Ebene gibt es einen überdachten Außenbereich. Hier unten befindet sich der Teil des Modular Buildings, der eigentlich nichts mit dem Antiquitätengeschäft zu tun hat. Es wirkt so, als wären nach den guten Ideen für die Architektur nicht mehr viele Ideen für das Innere übrig gewesen. Es ist wohl so etwas wie ein chinesisches Teehaus, das sich im Ergeschoss befindet.

Das finde ich schade, denn die unterschiedlichesten Arten von Restaurants und Cafés findet man in sehr vielen Modular Buildings. Dafür, dass die Einrichtung hauptsächlich aus Tischen und Bänken besteht, gibt es bei mir Abzüge in der B-Note. Ich hätte lieber von oben bis unten spannende Antiquitäten in dem Gebäude verteilt.

Das Antiquitätengeschäft von Zhe Gao hat ein in Teehaus im Erdgeschoss.
So sieht es im Erdgeschoss aus.

Darauf darf man sich dann im Obergeschoss freuen. Auf dieser Ebene gibt es eine Glasfront, die mit bedruckten Scheiben gestaltet ist. Auch hier gibt es einen Außenbereich inklusive Balkon. Oben kommt schließlich noch das Spitzdach drauf. Es ist komplett mit kleinen Slopes und Platten bedeckt und damit ein absolutes Teilegrab. Ich mag es, viele kleine Elemente zusammenzusetzen. Wer von solchen monotonen Aufgaben eher genervt ist, könnte beim Dach wiederum schnell die Lust verlieren.

Das Antiquitätengeschäft hat Schwächen beim modularen Aufbau

Außen passieren spannende Dinge. Was den Innenraum betrifft, hatte ich bereits meine Probleme angedeutet. Es fällt mir zunächt einmal nicht leicht, überhaupt einen Blick hinein zu werfen. Eine ganz wesentliche Funktion von Modular Buildingt, dass man sie nämlich in großen Teilen auseinandernehmen kann, ist auch beim Antiquitätengeschäft vorgesehen. Man muss sich aber einige Mühe geben, damit man danach alles wieder zusammengesteckt bekommt.

Das Dach lässt sich abheben, um auf die Antiquitäten im ersten Obergeschoss zu blicken. Das Obergeschoss kann man auch vom Erdgeschoss abheben. Wenn ich dann versuche, alles wieder übereinander anzuordnen, funktioniert es nicht so geschmeidig, wie ich es bei einem guten Modular Building von beispielsweise LEGO erwarten würde. Bis alles richtig auf den Noppen sitzt, dauert es immer etwas länger. Wir haben also offen auch kleinere Probleme bei der Konstruktion.

Das Antiquitätengeschäft von Zhe Gao in der Rückansicht.
Die Rückansicht mit der Fensterfront im Obergeschoss.

Bei der Inneneinrichtung fehlten Zhe Gao die guten Ideen

Sobald ich ins Innere blicke, fällt mir auf, wie wenig es zu sehen gibt. Das Gebäude ist nicht direkt leer, wenn auch eher sparsam eingerichtet. Es ist vor allem langweilig, was sich darin befindet. Beim Antiquitätengeschäft im Obergeschoss wundere ich mich, wie wenig dort zum Verkauf steht. Ein paar Spezialteile, die als Antiquitäten ausgestellt sind, finde ich interessant, um sie in meine LEGO-Sammlung einzusortieren. Nach einem Blick hat man aber auch schon alles gesehen.

Im Gegensatz zum Äußeren wurde innen auch ein Wenig an den Teilen gesparrt. Unter den größeren Platten, die den Boden des Obergeschosses bilden, fehlt für meinen Geschmack eine Verstärkung. Manches hängt nur zusammen, weil von oben ein Teil darüber gebaut ist. Andere Hersteller machen vor, wie man mit nur wenigen Platten die Konstruktion verstärken kann.

Im Obergeschoss sieht man, was es im Antiquitätengeschäft von Zhe Gao zu kaufen gibt.
Das sind alle Antiquitäten die uns Zhe Gao gönnt.

Gute Steine von Zhe Gao – aber ein Teil macht Probleme

Der Aufbau hat mir auch wegen der guten Qualität der Steine Spaß gemacht. Was die Klemmkraft angeht, habe ich nur bei einer Kleinigkeit eine Schwäche festgestellt. Eine der Tassen hält nicht auf jeder Noppe gleich gut. Selbst wo die Klemmkraft leicht abnimmt, steht das Geschirr aber noch sicher auf den Tischen der Teestube. In dieser Hinsicht ist also alles in Ordnung.

Einen ernsthafen Fehler musste ich hingegen bei einem Technic-Connector feststellen. Bei allen Teilen dieser Art kam es zu einer Krümmung, wenn ich sie mit den Pins wie vorgesehen verbunden habe und die Teile in der gleichen Richtung ausgerichtet waren. Auf diese Art werden die vielen Stützen gebaut, auf denen die Dächer im unteren Bereich des Gebäudes ruhen. Damit nicht alles schief aussieht, musste ich die Connectoren jedes Mal so drehen, dass sich die Krümmungen ausgleichen. Das blieb zum Glück der einzige ernste Mangel bei der Steinequalität.

Mängel gibt es beim Antiquitätengeschäft von Zhe Gao bei einigen Technic-Teilen.

Auch mit den transparenten Teilen bin ich zufrieden. Das Material ist klar und die kleinen Kratzer halten sich in Grenzen. Die großen Fenster sind sauber bedruckt.

Nur drei Minifiguren fürs Antiquitätengeschäft von Zhe Gao

Bei der Teilezahl hat Zhe Gao nicht gespart, bei der Anzahl der Minifiguren aber schon. Drei Stück sind beim Antiquitätengeschäft dabei. Da bekommt man bei Modular Buildings von LEGO oder Xingbao mehr geboten.

Ich bin leider auch kein Fan der Figuren an sich. Sie fühlen sich sogar etwas fragil an, wenn man sie mit Figuren anderer Hersteller vergleicht. Die Beine sind von hinten hohl und sie stehen nicht ganz so stabil auf den Noppen. Die Minifiguren muss man selbst zusammenbauen. Dabei hätte ich beinahe einen Arm, der aus zwei Teilen besteht, kaputt gemacht. Dass sie an den Armen noch einen Ellenbogen haben, unterscheidet sie zumindest deutlich von den meisten anderen Minifiguren.

Die drei Minifiguren im Antiquitätengeschäft von Zhe Gao.

Review-Fazit: Schöner Aufbau, gute Steine und ein paar Schwächen

Für dieses Gebäude aus der „Chinese Street View“-Serie kann ich eine Empfehlung aussprechen. Es ist eine gute Wahl für jeden, der sich an Gebäuden mit abwechslungsreicher Architektur erfreut. Man kann damit auch wunderbar die Steinesammlung aufstocken. Ein Haufen Mauersteine, viele Zäune in dunklem rot und bedruckte Fenster sind nur einige der Highlights.

Mir fehlt bei diesem Set trotzdem etwas, damit das Antiquitätengeschäft in die oberste Liga der Modular Buildings aufsteigen könnte. Gute Modulars erzählen kleine Geschichten, bauen hier und da eine Überraschung ein. Das hat Zhe Gao nicht geschafft. Es ist einfach nur ein wirklich gutes Set, bei dem man sich an den äußeren Werten erfreuen sollte.

HerstellerZhe Gao
Name des SetsAntiquitätengeschäft (PinZhen-Pavillon)
Teilezahl2552
Artikelnummer:ZHE-QL978