LEGO-Mosaik selber machen: Beste kostenlose Programme

Ein LEGO-Mosaik aus Rundfliesen in der Nahaufnahme.

Mosaike aus Klemmbausteinen haben seit 2020 neue Aufmerksamkeit bekommen. Dafür sorgte die durchaus teure Serie LEGO Art mit ihren Mosaiken aus kleinen Rundfliesen. Tatsächlich kann man ohne allzu große Mühe ein LEGO-Mosaik selber machen und kostenlos die Anleitung bekommen. Man muss nur darauf gefasst sein, dass man in den Entwurf etwas Zeit investieren muss und die Steine selbst bei Plattformen wie Rebrickable oder Brickowl bestellt.

Was ihr hier findet, sind nicht die einzigen kostenlosen Mosaic Maker für LEGO und kompatible Bausteine. Aber ihr findet hier auf jeden Fall einige der Guten. Jedes Programm, das ich vorstelle, hat irgendwo seine eigene Stärke. Man kann sich also durchaus auf mehrere Arten sein LEGO-Mosaik selbst erstellen und dann entscheiden, welches Programm für ein Bild das beste Ergebnis liefert.

Im Prinzip funktionieren alle Mosaic Maker nach dem gleichen Muster. Man lädt sein eigenes Bild hoch und lässt es dann in ein Mosaik umrechnen. Danach stellt sich noch die Frage, ob man weitere Einstellungen vornehmen kann und wie kompliziert die Bedienung wird.

Lego Art Remix: Viele Optionen für eigene Gestaltung

Fangen wir an mit einem sehr ausgefeilten Programm. Lego Art Remix erlaubt es uns, die Anleitungen für sehr individuelle LEGO-Mosaike kostenlos selbst zu erstellen. Bei diesem Service kann man fast alles beeinflussen und das Ergebnis anpassen. Die Bearbeitung der Mosaike erfolgt komplett online, ohne dass man zusätzliche Software installiert.

Optionen im Mosaic Maker LEGO Art Remix

Den ersten wichtigen Schritt muss man noch erledigen, bevor man in Lego Art Remix arbeitet. Das gewünschte Bild sollte auf eine passende Größe zurechtgeschnitten werden. Beim Seitenverhältnis ist wichtig, dass man die Größe des Mosaiks nur so einstellen kann, wie es die Kombination unterschiedlicher LEGO-Grundplatten zulässt. Nach dem Upload des Bildes läuft die Erstellung des LEGO-Mosaiks komplett online ab.

Neben der Größe des Bildes kann man nun auch grafische Einstellungen wie Helligkeit und Farbsättigung beeinflussen. Besonders interessant sind die Optionen im dritten Schritt. Zunächst erhält man die Möglichkeit, am seinem Mosaik jedes LEGO-Teil durch ein Teil einer andere Farbe zu ersetzen. Das Mosaik wird zu 100 Prozent individuell, wenn man es möchte.

Was ich sonst nirgendwo entdecken konnte, ist die darauf folgende Option „Bleedthrough“. Wenn man hier den Haken gesetzt hat, beachtet der Mosaic Maker die Besonderheiten von Mosaiken mit Rundfliesen. Die Farben werden so ausgewählt, dass das Bild richtig aussieht, wenn zwischen den runden Teilen noch ein schwarzer Hintergrund durchscheint.

Auszug aus einer Bauanleitung von Lego Art Remix
So sieht am Ende eine Bauanleitung von Lego Art Remix aus.

Dann kommt noch die für meinen Geschmack wichtigste Option „Available Studs“. Lego Art Remix wählt als Standard auch Farben aus, die bei LEGO teils schon lange nicht mehr produziert werden. Deshalb sollte man sich zum Beispiel bei Brickset.com die Liste der aktuellen LEGO-Farben ansehen und bei „Available Studs“ alle Farben eliminieren, die dort nicht auftauchen. Sonst wird es sehr teuer, die fehlenden Teile einzukaufen.

Im vierten Schritt kann man noch auswählen, ob das Mosaik aus runden oder eckigen Teilen bestehen soll. Die Anleitung bekommt man als PDF. Die einzige Schwierigkeit für ambitionierte LEGO-Bauer besteht darin, dass man das Mosaik-Projekt nicht abspeichern und beliebig oft wieder verändern kann. Dafür ist das folgende Programm aber ideal.

Stud.io: Kostenloses LEGO-Bauprogramm hat eigenen Mosaic Maker

Stud.io ist eines der am weitesten verbreiteten Programme, um digital LEGO-Modelle zu designen. Der Download und die Nutzung ist komplett kostenlos. Das Programm stammt von der bekannten Plattform Bricklink und wird von vielen LEGO-Bauern genutzt, um Bauanleitungen für Eigenkreationen zu erstellen.

Optionen im Mosaic Maker von Stud.io

Ähnlich wie bei Lego Art Remix verwendet auch Stud.io viele Farben, die LEGO aktuell nicht mehr herstellt. Bevor ihr also die Anleitung für ein bezahlbares Mosaik erstellen könnt, solltet ihr genau definieren, welche Teile das Programm verwenden darf. Wie man sich eine „Custom Palette“ erstellt, führt an dieser Stelle etwas zu weit mit den Erklärungen. Hierfür muss man sich schon etwas besser in den Funktionen des Programms zurechtfinden. Ich lasse aber noch ein Tutorial folgen, in dem ich erkläre, wie ihr mit Stud.io Schritt für Schritt zum fertigen LEGO-Mosaik kommt.

Auch bei Stud.io stehen uns nach dem Upload eines Bildes diverse Farbeinstellungen für unser Mosaik zur Verfügung. Der User kann zwischen Platten und Fliesen in runder und eckiger Form wählen. Besonders wichtig ist noch die Einstellung, bei der Stud.io abfragt, ob man für das selbstgemachte LEGO-Mosaik Teile von unterschiedlicher Größe verwenden will. Das Programm füllt einfarbige Flächen dann mit größeren Teilen auf.

Mosaic Butten im Programm Stud.io

Was die reine Umwandlung von Bildern in Mosaike angeht, ist Stud.io nicht perfekt, bietet aber zuverlässig gute Ergebnisse. Ich empfehle dieses Programm, wenn ihr motiviert seid, euch in die umfangreichen Funktionen etwas länger einzuarbeiten – und das ist am Anfang nicht ganz einfach. Wer bereits Stud.io verwendet, wird ohne Probleme auch den Mosaic Maker verwenden können.

LeGao: Besonders einfach gute LEGO-Mosaike selber machen

Dieses beeindruckende Programm für LEGO-Mosaike findet sich recht unauffällig auf einer privaten Website. Mingze Gao ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität von Sydney, und neben seinen Forschungen zu Finanzmärkten findet sich auf seiner Website auch sein Tool LeGao.

Wenn man sich die Funktionen ansieht, ist es ein Mosaik-Programm der einfacheren Sorte. Es verwendet für alle Designs ausschließlich die eckigen Platten von 1×1-Noppen. Unter allen Programmen, die ich hier vorstelle, hat LeGao aber manchmal sogar die besten Mosaike geliefert. Sowohl bei Landschaften als auch bei Poträts ist es einen Versuch wert.

Ein fertiges LEGO-Mosaik im Online-Programm LeGao

Man kann mit einem Button auswählen, ob man jeweils alle nicht-transparenten und alle transparenten Farbtöne aus dem aktuellen LEGO-Sortiment haben möchte. Ganz zuverlässig schien diese Option bei meinen Tests aber nicht zu funktionieren. Dann gibt man noch ein, wie viele Noppen die längste Seite des Bildes haben soll. Mit dem nächsten Knopfdruck kommt man schon ohne weitere Einstellungen zum Ergebnis.

Die Anleitung ist ungewöhnlich umgesetzt, aber vermutlich ganz logisch für jemanden, der sich sonst mit Finanz-Kalkulationen beschäftigt. Alle Informationen kann man sich als Excel-Datei herunterladen. Darin erscheint jeder Stein als eine farbige Zelle, die auch eine Nummer enthält. Wie viele Steine von welcher Farbe man braucht, steht in einem weiteren Tab des Excel-Files. Dort wird auch aufgelöst, welche Zahl für welche Farbe steht. Man kann auch gleich auf der Website einen ersten Blick darauf werfen, welche Teile das neu erstellte Mosaik verwendet.

Die Nachteile: Man kann an dem Mosaik nichts anpassen. Falls Details nicht ganz stimmen, muss man sich die Änderungen direkt anhand der Bauanleitung überlegen. Auch sollte man das eigene Bild vorher auf die richtige Größe zurechtschneiden. Falls man zum Beispiel ein 48×48 Noppen großes LEGO-Mosaik selbst erstellen will, braucht man ein exakt quadratisches Bild.

Brickapic: Kostenlose Variante hat ein interessantes Feature

Auf brickapic.com gibt ein kostenloses Tool für die Erstellung von Mosaiken und eine kostenpflichtige Version. Beide verwenden 1×1-Platten. Ich sehe zwei Vorteile beim kostenpflichtigen Service. Die Grundplatte kann 48×48 Noppen groß sein, während kostenlose Mosaike nur 32×32 oder 16×16 Noppen groß sein können. Wer bezahlt, bekommt eine Anleitung für sein Mosaik. Das habe ich nicht getestet und kann deshalb nichts zur Qualität der Anleitung sagen. Aber was soll dabei schon schiefgehen, wenn es „nur“ um ein Mosaik geht?

Wer kostenfrei ein Bild hochlädt, bekommt nur das fertige Ergebnis zu sehen und müsste sich die Teile für das Mosaik Stück für Stück selbst zusammensuchen.

Ein LEGO-Mosaik in der kostenlosen Version von Brickapic

Die Nachteile sind groß im Vergleich zu den besten Tools im Internet. Der User kann die Größe nicht im Detail bestimmen und kann auch keine Einstellungen wie Helligkeit oder Kontrast vornehmen. In einer Hinsicht bringt brickapic.com aber ein Upgrade zu anderen Tools. In der Gratis-Version kann man bei der Option „Use Only LEGO® Brick Colors“ den Haken weglassen. Dann bekommt man ein Bild, das nichts mehr mit den realen Möglichkeiten der LEGO-Farbpalette zu tun hat. Falls man aber einfach nur ein Bild möglichst realistisch in Baustein-Optik sehen möchte, ist das Ergebnis ziemlich cool.

Kostenpflichtige Angebote für Anleitung und Steine

Ein individuelles Mosaik von LEGO selbst bekommt manweltweit nur in wenigen ausgewählten LEGO Stores. Dort kann man ein Foto von sich machen und bekommt dann das passende Mosaik dazu. Außer Porträts ist also nichts zu haben und man muss schon durch Zufall in der richtigen Metropole sein, um dieses Produkt zu kaufen. Zumindest in den USA hatte LEGO die Mosaike aber Anfang 2021 in den Online-Shop aufgenommen. Vielleicht wird daraus eine feste Einrichtung, wenn die Konkurrenz auch in dieser Nische größer wird.

Ein Konkurrenz-Produkt aus Deutschland kann ich auf jeden Fall empfehlen. Ich habe mit dem Anbieter bloxbox gute Erfahrungen gemacht. Für meinen Geschmack hat der Mosaic Maker im Durchschnitt bessere Ergebnisse ausgespuckt als die oben genannten kostenlosen Tools. Das dürfte zum Teil daran liegen, dass bloxbox bei den Teilen vom LEGO-Farbschema abweicht.