Große Architektur aus winzigen Steinen: Das Taj Mahal von Balody

Einer der Türme am Taj Mahal von Balody.

Wenn es um die großen Bauwerke der Welt geht, ist das Taj Mahal ganz vorne mit dabei. Deshalb hat man das berühmte Mausoleum auch schon als Klemmbaustein-Set von verschiedenen Herstellern gesehen. Wenn es nach der Teilezahl geht, ist das Taj Mahal von Balody eines der größeren Exemplare. Eigentlich ist es aber ein handliches Architektur-Modell, das man sich bequem ins Regal stellen kann.

Langer Bauspaß am Taj Mahal: Balody baut im ganz kleinen Maßstab

Das bekannteste Taj Mahal aus Klemmbausteinen ist sicher das große Creator-Modell von LEGO. Mit fast 6000 Teilen ist es so gewaltig, dass vermutlich kaum jemand wüsste, wo dieses Ding in einer einfachen Wohnung Platz finden kann. Auch wenn Balody deutlich weniger Steine verwendet, ist die Teilezahl von 4530 noch immer sehr hoch. Hier hat man es allerdings mit der vermutlich kleinsten Art von Steinen zu tun. Mit den Diamond Blocks wird das Taj Mahal soweit geschrumpft, dass die Grundfläche ein wenig kleiner ist als eine 32×32 Grundplatte von LEGO.

Blick von vorne auf das Balody Taj Mahal.
Das Taj Mahal ist nicht in allen Details komplett symmetrisch, aber das fällt auch beim Set von Balody mit bloßem Auge nicht auf.

Gute Diamond Blocks, wenn auch nicht die besten

Mit den Steinen von Balody bin ich zufrieden. Ich habe zwar schon Diamond Blocks gebaut, die sich etwas besser angefühlt haben. Das heißt aber nicht, dass beim Aufbau etwas nicht passt oder bei der Klemmkraft der Steine etwas nicht stimmt. Wir haben es hier mit einem der guten Hersteller von Diamond Blocks zu tun.

Leichte Schwächen sind mit dem Auge am ehesten zu sehen, wenn man sich auf die Fliesen rund ums Taj Mahal konzentriert. Hier werden die ungleichmäßigen Spaltmaße aus der Nähe betrachtet recht offensichtlich. Beim Blick auf das folgende Bild könnt ihr vielleicht auch erkennen, dass ich nicht auf jeder Seite in die gleiche Richtung gefliest habe. Die Bauanleitung wollte es so. Warum man das so machen sollte, habe ich nicht herausgefunden und werde es wohl auch nie korrigieren. Denn ich sehe keine Möglichkeit, die Fliesen ohne ein sehr spitzes Werkzeug von der Platte darunter zu lösen. Und darauf habe ich wirklich keine Lust.

Blick von oben auf das Balody-Set Taj Mahal.

Insgesamt finde ich es schön, dass Balody kaum Spezialteile für dieses Set verwendet hat. Es gibt nichts anderes als ganz simple Steine und Platten, aus denen sich das ganze Gebäude zusammensetzt. Nur die kleinen Kuppeln auf acht Türmchen sind Spezialformen, die aber auch in anderen Balody-Sets auftauchen.

Bei der Bauanleitung ist Balody eindeutig Geschmackssache

Die größte Schwierigkeit beim Aufbau findet sich im grundlegenden Layout der Bauanleitung. In den einzelnen Bauschritten verwendet Balody oft viele Dutzend Steine, bietet aber keine Teileliste für den einzelnen Bauschritt an. Man muss sich also aus der Abbildung heraussuchen, was genau gebaut wird. Diese Aufgabe wird zum Glück erleichtert, indem nur der aktuelle Bauschritt in der echten Farbe dargestellt ist. Trotzdem fände ich es sehr angenehm, würde Balody die Teile gesondert auflisten. Andere Hersteller von Diamond Blocks tun das ja auch.

Ein Bauschritt in der Bauanleitung zum Taj Mahal von Balody.
Nur die Steine, die zum aktuellen Bauschritt gehören, werden von Balody in realen Farben dargestellt.

Was die Architektur angeht, hätte ich mir nur an einer Stelle eine andere Lösung gewünscht. An den Ecken wurden runde Steine über viele Etagen aufeinander gestapelt, was optisch auch gut passt. Leider sind diese Konstruktionen überhaupt nicht mit Querverbindungen am restlichen Taj Mahal festgemacht. Da hätte man bei Balody etwas besser mitdenken können.

Eine Säule am Balody Taj Mahal gehört zu den wackeligen Elementen.
Eine der wenigen Stellen, an denen Balody das Taj Mahal eindeutig stabiler hätte bauen können.

Abgesehen davon gibt es nur noch eine dieser kleinen Kuriositäten, die einem bei günstigen China-Herstellern manchmal begegnen. Eine Sache irritierte mich nämlich schon gleich zu Anfang, bevor das eigentliche Taj Mahal beim Aufbau an der Reihe war. Einige schmale Steine, die im Unterboden dieses Architektur-Sets verbaut sind, werden mit absolut nichts verbunden – nicht mit dem Rest des Bodens und auch nicht mit dem Gebäude darüber. Sie werden nur an ihrem Platz gehalten, indem sie zwischen den größeren Platten festgeklemmt sind. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich der Bauanleitung genau gefolgt bin. Mag sein, dass diese Teile irgendwann doch noch herausrutschen, aber auf die Stabilität des Baus dürfte das zumindest keinen Einfluss mehr haben. Letztlich hat wohl niemand darauf geachtet, dass man alle Teile ganz einfach mit ein paar wenigen, zusätzlichen Steinen befestigen könnte.

Review-Fazit: Ein Taj Mahal für alle, die gerne lange an Architektur bauen

Ich halte dieses Set für genau das Richtige, wenn man ein langes Bauprojekt sucht. Mit der Zahl der Teile werdet ihr viele Stunden lang beschäftigt sein. Was vielleicht nicht jedem gefällt: Auch die Verpackung führt zu einem längeren Aufbau. Es gibt keine Unterteilung nach Bauschritten. Stattdessen enthält jede Tüte dieses Sets mehrere Arten von Teilen, die ausschließlich in dieser Tüte vorkommen. Man muss also vor allem am Anfang öfters suchen, wo denn die benötigten Teile sind. Ganz allgemein sollte man beim Taj Mahal von Balody auch damit zurechtkommen, mit den sehr kleinen Diamond Block zu hantieren. Wer es nicht gerne filigran mag, ist hier leider bei der ganz falschen Marke gelandet.

Wenn das Set erst einmal steht, ist es optisch sehr ansprechend. Die Größe ist klein genug, um es problemlos irgendwo dekorativ zu platzieren und stabil ist auch alles, solange man nicht gegen die Türme stößt. Vielleicht gefällt es nicht jedem, dass die Türme nicht rund sind, sondern aus eckigen Steinen gebaut. Für meinen Geschmack ist dieses Taj Mahal aber genau richtig, wie es ist.

HerstellerBalody
Name des SetsTaj Mahal
Teilezahl4530
ArtikelnummerBAL-16067